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Warum sind Carbonräder die ideale Wahl für Gravelbikes?

Writer's picture: UponmysamUponmysam

Updated: Apr 14, 2024

Zum Autor - uponmysam

Wie immer beim ersten Beitrag eines Autors eine Vorstellung, wer er ist und warum er hier schreibt. 😎


the author on his first bike
the author on his first bike

"Steel is real!" - Mit diesem Motto definiere ich meine Leidenschaft für das Mountainbiken und Graveln. Aufgewachsen in Flims kam ich schon als Kind mit den ersten in der Schweiz angebotenen Mountainbikes in Kontakt und mein erstes eigenes Mountainbike war ein buntes Cilo mit Shimano Deore DX Schaltung und den legendären Daumies. Damals dominierten Stahlrahmen die Szene, bevor dieses Material in den folgenden Jahren nach und nach von Aluminium abgelöst wurde.

 

Ich bin seit jeher ein überzeugter Anhänger des Werkstoffs Stahl (natürlich gab es auch den einen oder anderen Alu- und Carbonrahmen). Heute besteht mein Fuhrpark (mehr dazu zu einem späteren Zeitpunkt) ausschließlich aus Stahlrahmen. Ich sehe mich als Bike-Nerd und gerate regelrecht ins Schwärmen, wenn es um feinste und edelste Frästeile aus Übersee geht.

 

Obwohl ich die Vorteile elektronischer Schaltungen sehr schätze, liegt mir die Wartungsfreundlichkeit meiner Fahrradkomponenten sehr am Herzen. Bei jedem Teil, das ich an meinen Rädern verbaue, achte ich darauf, dass es leicht zu warten und im Falle eines Falles auch leicht zu reparieren ist. Denn letztendlich zählt für mich das pure Fahrerlebnis und dafür brauche ich zuverlässige und robuste Komponenten, auf die ich mich verlassen kann.

 

Mehr über meine praktischen Erfahrungen mit meinen Fahrrädern erfahrt ihr im Folgenden und in weiteren Artikeln. Viel Spass beim Lesen.


🚵gravelbike carbon wheels


Zum Thema

In der heutigen Zeit werden angehende Bikenerds (oder solche, die es werden wollen) von allen Seiten mit Informationen beeinflusst. Der Kollege im Büro schwärmt von seinem neuen, teuren Laufradsatz, während Instagram und Co. uns mit Bildern von leichten, mattschwarzen Laufrädern bombardieren, oft in Kombination mit edlen Naben von Chris King, Industry Nine, Hope, Tune und anderen renommierten Marken. Der Preis für einen solchen hochwertigen Laufradsatz kann den Interessenten regelrecht ins Schwärmen bringen.


Nun kommen wir zur Frage; Sinnvoll oder teuer-aber-bringt-nichts?


Nehmen wir das Thema auseinander:

  1. Gewichtsersparnis: Carbonfelgen sind in der Regel leichter als Aluminiumfelgen. Das reduziert die rotierende Masse und kann zu einer besseren Beschleunigung und Agilität des Fahrrads führen. Für alle, die gerne breite Reifen ab 45 mm fahren und daher breite Felgen benötigen, sind Carbonfelgen ebenfalls sinnvoll. Ein einfaches Rechenbeispiel: Eine Carbonfelge in 28” für Gravel oder CrossCountry MTB mit 27mm Innenbreite wiegt ca. 320g - eine vergleichbare Aluminiumfelge von STANS NOTUBES ZTR Arch MK4 mit 28mm wiegt 480g, eine DUKE Luckystar mit 27mm Innenbreite wiegt 430g. Das klingt vielleicht nicht nach viel, aber der Antritt mit einer leichten Felge ist wesentlich spritziger.

  2. Steifigkeit: Carbonfelgen haben eine höhere Steifigkeit als die oben genannten Aluminiumfelgen. Dies kann zu einer besseren Kraftübertragung und einem präziseren Lenkverhalten führen, was besonders auf unebenem Untergrund und langen Tagesetappen von Vorteil sein kann.

  3. Dämpfungseigenschaften: Carbon hat natürliche Dämpfungseigenschaften, die Vibrationen und Stösse vom Untergrund besser absorbieren als Aluminium. Dies kann den Fahrkomfort auf langen Strecken erhöhen, insbesondere auf grobem Schotter oder Kopfsteinpflaster (Gravel).

 




Wie ist es um die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit von Carbonfelgen bestellt?

Obwohl Carbonfelgen oft als weniger robust als Aluminiumfelgen angesehen werden, haben sich die Materialien und Herstellungsverfahren in den letzten Jahren verbessert. Qualitativ hochwertige Carbonfelgen können sehr robust und zuverlässig sein, speziell wenn sie für den Einsatz auf Schotter oder für Cross-Country-Mountainbikes entwickelt wurden. Was Carbonfelgen (und auch Carbonrahmen) nicht mögen, sind Temperaturen über 100 Grad.


Hier möchte ich dem Leser ein persönliches Negativerlebnis nicht vorenthalten:

An einem frühen Abend im Sommer 2023 fuhr ich alleine ins Unterengadin nach Ftan. Auf meinem gut motorisierten Familienkombi hatte ich auf dem Heckträger mein Gravel- und Mountainbike. Die Fahrt von Sagliains (nach dem Autoverlad Vereina) nach Ftan war kurvenreich, schnell und drehzahlintensiver als ein Sonntagsausflug mit der Familie. Am nächsten Tag war die dem Auspuff am nächsten montierte Felge defekt und der Tubeless-Reifen platt. Nach Rücksprache mit dem Verkäufer des Gepäckträgers wurde ich auf die Abwärme des Auspuffs aufmerksam gemacht. Nachfolgende Messungen haben ergeben, dass die Temperatur am Heckträger auf über 100 Grad angestiegen ist. Daraufhin habe ich diesen Thread im MTB-Forum gefunden: https://www.mtb-news.de/forum/t/postbus-engadin-carbonfelgen-mitnahme-verweigert.963520/

 

Neben der oben genannten Erfahrung habe ich in den letzten Jahren wertvolle Erfahrungen sowohl im Mountainbike- als auch im Gravelbiking-Bereich gesammelt.


Dabei bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass Carbonlaufräder eine lohnende Investition sind und ich die Vorteile von Carbonlaufrädern deutlich spüre.

Mein Daily Driver - ein Crust Bombora - hat nach wie vor Aluminiumfelgen. Die Investition in einen hochwertigen und langlebigen Laufradsatz mit passenden Naben, wie zum Beispiel das


Einsteigermodell DTSwiss 350, hat sich für mich als sehr sinnvoll erwiesen.


Nun zum Preis

Von Santa Cruz gibt es den Reserve Gravel Laufradsatz ab CHF 2'200.--https://santacruzbikes.ch/de/bike_configurator_detail/312


Teurer geht immer, geht es auch billiger?

Hier sage ich ganz klar JA! Zum Beispiel bei https://www.dream-wheels.ch/ Michi baut die Laufräder von Hand und so sind von der Nabe über die Speichen bis zu den Speichennippeln alle Möglichkeiten offen. So sind Carbonlaufräder mit DTSwiss Naben schon für ca. CHF 1' 400.-- zu haben.


Gleichzeitig haben sich die Steckachsgrössen in den letzten Jahren als Standard etabliert - Non-Boost für Gravelbikes und Boost oder sogar Super-Boost für MTBs. Damit ist eine zukunftssichere Investition möglich und ein langlebiger Laufradsatz kann in einen neuen Rahmen übernommen werden.


Fazit

Rubén von Rizzo Cycles hat mir in unserem langen Mailaustausch sein Resümee zum Thema Carbon-Laufräder mitgeteilt, das einfach und simpel ist:


Der Spass am Radfahren besteht zu 60% aus einem passenden Rahmen und zu 40% aus den Laufrädern.

Diese Aussage verdeutlicht die Bedeutung beider Komponenten für das Fahrerlebnis. Während der Rahmen die Grundlage für Komfort, Steifigkeit und Fahrverhalten bildet, können hochwertige Carbon-Laufräder die Performance des Fahrrads zusätzlich verbessern, indem sie Gewicht reduzieren, die Steifigkeit erhöhen und bessere Dämpfungseigenschaften bieten. Letztendlich ist es die Kombination aus einem geeigneten Rahmen (dieses Thema wird in einem späteren Bericht behandelt) und hochwertigen Laufrädern, die ein optimales Fahrerlebnis auf dem Gravelbike ermöglicht.

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